Die Aktivitäten der folgenden Wochen haben gezeigt, dass der Entschluss zu Gründung einer Blasmusikkapelle von den beteiligten ernst genommen wurde. Bereits am 18. Oktober 1965 haben Alois Pfeifer, Erich Grauer und Ewald Gnädinger den Präsidenten des Hegau-Musikverbandes, Hans Seyser in Rielasingen, von dem Vorhaben unterrichtet und um diesbezügliche Beratung gebeten. Seyser zeigte sich über den geplanten Zuwachs im Musikverband erfreut und sagte spontan seine Unterstützung zu.
Als Sprecher der „Interessengruppe Blasmusik“ konnte Alois Pfeifer am 12. November 1965 anlässlich einer Informationsversammlung im „Sternensaal“ den Präsidenten des Hegau-Musikverbandes Hans Seyser, Bürgermeister Gustav Paul und die Bankholzer Gemeinderäte begrüßen. Hans Seyser überraschte gleich zu Beginn die Anwesenden, indem er den Musiklehrer und Dirigenten Bruno Schnetz aus Rielasingen vorstellte, den er für den Aufbau der geplanten Musikkapelle gewinnen konnte. Im weiteren Verlauf der Versammlung mussten die beiden Herren Seyser und Schnetz viele vereinsorganisatorische und musikspezifische Fragen beantworten. Zum Thema Kostenaufwand für die zu beschaffenden 23 Blasinstrumente incl. Notenständer, konnte Schnetz bereits den Betrag von ca. 13.000 DM nennen. Dabei wurde berücksichtigt, dass die große Trommel und eine Marschtrommel des Fanfarenzuges Verwendung finden sollen. Präsident Seyser erläuterte mehrere Möglichkeiten der Finanzierung dieser Grundausstattung und sprach im Besonderen die Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung, aber auch die Mithilfe der Bürgerschaft an. Am Schluss der Versammlung hatten wohl alle Anwesenden das Gefühl, dem erwünschten Ziel ein Stück näher gekommen zu sein.
Zu einem Gespräch über weiterführende Aufgaben, haben sich die drei Initiatoren einige Tage später bei Musiklehrer Bruno Schnetz angemeldet. Schnetz erklärte bei dieser Gelegenheit unter anderem, dass er den 25 Musikern durch eine solide Ausbildung, beginnend mit der Notenlehre, die notwendigen Voraussetzungen zum Musizieren vermitteln wolle. Er erhoffe sich hierzu eine gute Zusammenarbeit. Der erste Unterrichtsabend wurde bereits auf die folgende Woche festgelegt.
Da saßen sie nun mit rauchenden Köpfen vor einem „Buch mit sieben Siegeln“, der „Musiklehre für Jedermann“. Die meisten von ihnen waren des Notenlesens unkundig und mussten sich mit dieser Wissenschaft erst vertraut machen. Dank der hervorragenden pädagogischen Fähigkeiten und der Eselsgeduld des Musiklehrers, kamen die angehenden Musiker verschiedenen Alters (der jüngste war 12, der älteste war 44 Jahre alt) mit dem Lernen gut voran.
Im vollbesetzten „Sternensaal“ wurde am 12. Dezember ein von Präsident Seyser vorgeschlagenes und arrangiertes Werbekonzert mit dem Musikverein Arlen veranstaltet. Die Musikanten aus Arlen fanden hier ein begeistertes Publikum vor, welches sich für die in Bankholzen selten gehörten Klänge mit großem Applaus bedankte. Bei vielen, besonders bei den älteren Zuhörern, wurde jetzt der schon früher gehegte Wunsch, im Dorf eine eigene Musikkapelle zu haben, verstärkt. Als aufmerksame Zuhörer waren natürlich auch die zukünftigen Bankholzer Musiker anwesend, die sich in Gedanken wohl schon selbst musizierend auf der Bühne sitzen sahen. Bis dahin war allerdings noch mancher Gang zum Probelokal notwendig.